Seit ein paar Wochen haben wir einen neuen Coach beim SV Fahlenbach: Josef Blumenfelder, genannt Blumee, hat das Traineramt zur neuen Saison als Spielertrainer übernommen.
Bisher hat der 27-jährige Bankkaufmann beim FSV Pfaffenhofen in der Kreisliga gespielt, wo er – bis auf einen Abstecher beim TSV Wolnzach in der B- und A-Jugend – auch schon im Juniorenbereich gekickt hat.
Es ist Deine erste Saison als Spielertrainer, davor warst Du lange in in der Kreisliga beim FSV Pfaffenhofen aktiv. Was waren Deine persönlichen Highlights als Spieler bisher?
Highlights bisher waren definitiv die drei Aufstiegsrunden zur Bezirksliga – leider gingen sie nicht gut für uns aus. Ansonsten haben wir damals beim FSV in der Jugend ein Bezirksoberligaspiel gegen den FC Bayern mit 6:1 gewonnen. Und mein persönliches Highlight war – ebenfalls in der Jugend – meine 5 Tore gegen den FC Ingolstadt. In Fahlenbach hat’s mit dem Tore schießen noch nicht geklappt, das wird sich aber hoffentlich auch bald ändern.
Was hat dich bewogen, nach Feimbo zu gehen?
Ich spiele mit dem Gedanken schon seit zwei Jahrne, dass ich irgendwann gerne Spielertrainer machen würde. Ich hatte zwar gehofft, dass ich mit dem FSV noch irgendwann in der Bezirksliga spielen kann, doch das hat leider nicht geklappt. Und so hatte ich dann im November die ersten sehr guten und interessanten Gespräche mit Stefan und Daniel (Vorstand Stefan Vachal und sportlicher Leiter Daniel Feierle, Anm.). Mich hat vor allem gereizt, dass ein Umbruch stattfindet und viele Jugendspieler neu in die Mannschaft kommen.
Was wusstest Du vorher über den SVF?
Um ehrlich zu sein, nicht viel. In Pfaffenhofen ist das für uns schon etwas zu weit weg. Allerdings, wenn unsere Reserve gegen Fahlenbach gespielt hat, habe ich schon bemerkt, dass dort viel über Kampf und Kameradschaft geht. Das ist auch wichtig für einen Dorfverein, ohne festen Zusammenhalt geht da nichts, anders als zum Beispiel in Kreisligavereinen, wo viele bereits irgendwo anders waren.
Welche Ziele hast du für diese Saison?
Ich möchte die Jugend an den Seniorenbereich heranführen. Wie man an den Einsatzzeiten sehen kann, sind wir auf einem guten Weg, viele spielen schon in der “Ersten” und die meisten haben auch schon Einsatzzeiten gehabt. Von den 11 Spielern die aus der Jugend herausgekommen sind, sind ausnahmslos alle eine Option für die erste Mannschaft.
Desweiteren will ich dieses Jahr nichts mit dem Abstieg zu tun haben. Mit diesem Kader sollte es auf jeden Fall machbar sein, einen Mittelfeldplatz zu sichern und wenn alles optimal läuft, vielleicht sogar ein bischen nach oben zu schauen.
Auch die Trainingsbeteiligung ist bisher sehr ordentlich, ich hoffe, das bleibt so. Es ist viel Zug dabei und es macht ordentlich Spaß. Beim ersten Training waren 24 Leute da, in der letzten Zeit hat sich bei 17-19 Leuten eingependelt. Das belebt natürlich den Konkurrenzkampf und macht es mir als Trainer einfacher. Und man sieht auch, dass es sich schon auszahlt, so können wir auch gegen Ende einer Partie nochmal eine Schippe drauflegen, das sieht man unter anderem daran, dass wir sehr späte Tore schießen, wie der Harald Hoferer in der 90. (4:3 gegen Hettenshausen, Anm.) oder auch gegen Reichertshausen (1:1, Anm.), als wir in den letzten Minuten noch richtig gute Chancen hatten und das Spiel eigentlich nach Hause bringen müssten.
Welche Probleme siehst du für die Zukunft?
Im Moment haben wir sowohl für die Erste, als auch für die Zweite 14 Spieler. Und das sogar trotz Hopfenzupfen. Bald kommen auch noch Langzeitverletzte wie Tom Klaedtke zurück. Aber es sollte auch klar sein, dass nicht alle immer in der ersten Mannschaft spielen können, sondern auch mal in der Zweiten. Ich hoffe, die Spieler nehmen das so an und werden nicht unzufrieden. Für die zweite um Bernhard Spratter und Andreas Leitermann ist das natürlich komfortabel, doch ich hoffe auch da, dass jeder spielen kann und wir keinem absagen müssen.
Was beeindruckt dich an Feimbo?
Wie schon erwähnt, der Zusammenhalt ist super. Die Sportanlagen sind klasse, das hat nicht jeder Verein. Das für mich beeindruckendste sind allerdings unsere Zuschauer. Daheim ist eine großartige Kulisse, Wahnsinn, wieviele Zuschauer da jeden Sonntag da sind. Und auch auf den Auswärtsspielen kommen teilweise mehr Fans von uns mit, als Einheimische da sind. Ich habe mich letztens mit einigen Betreuern von einer anderen Mannschaft unterhalten, die meinten, soviele Zuschauer sind nichtmal im Derby Steinkirchen gegen Reichertshausen! Das ist richtig klasse!
Was ist dein Lieblingsverein?
Ganz klar der FC Bayern. Ich bin auch öfters mal im Stadion.
Was ist dir lieber: Bolzplatz oder Stadion?
Beides. Da ich von Fußball eigentlich nicht genug haben kann, genieße ich die Zeit im Stadion, bin aber auch auf den Fußballplätzen in der Region unterwegs. Da macht für mich die Spielklasse keinen Unterschied, da ist dann alles von der Bezirksliga bis zur A-Klasse dabei. Hauptsache es verspricht interessant zu werden.
Gibt es irgendwelche Trends im Profifußball, die du spannend findest?
Durchaus, man schaut sich natürlich mal das ein oder andere ab. Grundsätzlich versuche ich aber, flexibel zu spielen, je nach Gegner. Was ich aber überhaupt nicht verstehe, ist der Trend zur 5er-Kette. Das wird es bei mir nicht geben. Ich will Fußball spielen und das beinhaltet auch, dass man offensiv spielt und sich nicht hinten reinstellt. Lieber spiele ich auf Angriff und riskiere, dass es hinten auch mal klingelt. Aber ich glaube, das sieht man auch an unseren bisherigen Ergebnissen.
Ansonsten muss ich sagen, dass die Jungs alle sehr vernüftig mittrainieren. Die Krankheit, dass man die neuesten Tricks von Ronaldo und Messi ausprobieren will, gibt es bei uns Gott sei Dank nicht.